Am 20.09.2015 trafen sich die Kapuziner-Freunde aus dem Süden zur Jungtierbesprechung.
Sonderrichter Hermann Richter, Preisrichter Werner Reischel und Preisrichteranwärter Sebastian Schmidt haben sich auf den teilweise weiten Weg nach Maihingen gemacht, um unsere Tauben zu besprechen. Elf Zuchtfreunde sind der Einladung zur Jungtierbesprechung gefolgt. Ein neuer Zuchtfreund hat die Tiere von Georg Bauer übernommen. Ca. 1/3 der Kapuzinerzüchter aus dem Süden waren also anwesend. Entschuldigt hat sich lediglich Norbert Schneider aus gesundheitlichen Gründen. Über ein paar Züchter mehr hätte ich mich sehr gefreut. Es hat sich wohl noch nicht so richtig herumgesprochen, daß man bei uns auch Züchterfreundschaften schließen kann und das ein oder andere Zuchttier den Besitzer wechselt.
Um 11.30 Uhr waren alle 66 Tauben in den Käfigen untergebracht, die Anton Lauter und sein Team für uns aufgebaut hatten. Gerald Klarwein begrüßte alle Anwesenden auch im Namen des 1. Vorsitzenden des Kapuziner-Clubs, Siegfried Häusler. Darauf folgte das Mittagessen, das die Mitglieder des GZV Maihingen für uns vorbereitet hatten.
Die Zuchtfreunde brachten folgende Tauben zur Besprechung mit: 8 schwarze, 9 dunfarbige, 10 rote, 20 gelbe, 8 blaue, 5 schwarztiger und 6 gelbtiger. Hermann Richter begann mit den schwarzen. Er erklärte die einzelnen Positionen, wie Typ, Hals- und Beinlänge, Farbverteilung, Federqualität und Augenfarbe. Er stellte einen wunderschönen Täuber von Leo Englert heraus. Kleiner Wunsch: etwas mehr Lack. Hermann machte anschließend mit den dunfarbigen weiter. Hier, wie schon in den vergangenen Jahren, die verschiedenen Farbnuancen:
Von dunkel-schiefergrau bis hell-braungrau und hell- bis dunkel-gesäumt war alles vertreten. Auch hier war das beste Tier ein Täuber von Leo Englert.
Weiter ging es mit den roten. Werner Reischel mahnte zur Vorsicht bei der Federfestigkeit, sowohl in der Struktur als auch in der Bindengegend. Auch die welligen Schwingen waren wieder ein Thema, das uns wohl noch einige Jahre begleiten wird. Er stellte einen Spitzen-Täuber von Fritz Holler heraus. Für mich hatte er „noch“ Probleme mit der Augenfarbe.
Sebastian Schmidt folgte mit den gelben und setzte Schwerpunkte auf Typ, Hals- und Beinlänge. Einige schöne Typen waren vorhanden, kurz und waagrecht. Bei der Beinlänge gab es schon ein paar Versager. In diesem Farbenschlag sind bei der Halslänge die größten Probleme aufgetreten. Eine schöne Täubin von Holger Entzel hatte die Nase vorn.
Hermann Richter machte mit den blauen weiter. Sie waren fast alle noch in der Mauser, deshalb hatten sie noch lockere Strukturen und die Augenfarbe war teils etwas dunkel. Standhöhe und Halslänge sowie reinere Farbe auf den Flügelschildern wurden von Hermann angemahnt. Ein Täuber von Gerald Klarwein war das beste Tier.
Hermann machte gleich mit den Tigern weiter. Bei den schwarz-tigern waren einige zu unfertig und andere in der Farbverteilung zu hell. Ein Täuber von Ernst Glaser konnte überzeugen. Ein Tiger in dunfarbig wurde von Ernst Glaser vorgestellt, ein schönes Tier, das etwas mehr Brustbreite zeigen könnte. Leider ist der Farbenschlag noch nicht anerkannt. Die gelb-tiger zeigten sehr schöne und kräftige Typen und gute Farbverteilung. Einige Tiere hatten Probleme mit Schimmelfedern. Das schönste Tier hier war eine Täubin von Holger Entzel.
Von den sieben herausgestellten Tieren haben die anwesenden Zuchtfreunde die beste Taube ausgewählt. Fritz Hollers roter Täuber wurde mit großer Mehrheit zum besten
Tier der Jungtierbesprechung gekürt. Fritz konnte sich über einen schönen Erinnerungsteller freuen.
Nach der Tierbesprechung versammelten wir uns in der Vereinsgaststätte zu Kaffee und Kuchen und interessanten Züchtergesprächen. Ich bedankte mich beim 1. Vorsitzenden vom GZV Maihingen, Anton
Lauter, und den Preisrichtern Hermann Richter und Werner Reischel mit einem kleinen Präsent und verabschiedete mich bis zur HSS am 20. - 22.11.2015 in Aschersleben von den anwesenden
Zuchtfreunden.
Mit freundlichem Züchtergruß
Ernst Glaser
Zuchtwart