Jungtierbesprechung Ost 2017

Wie in jedem Jahr wurde der Reigen der regionalen Jungtierbesprechungen des Altholländischen Kapuziner Clubs durch die Jungtierbesprechung Ost eröffnet. Am 03.09.17 trafen sich 16 Kapuzinerfreunde in Wallroda bei Dresden. In diesem Jahr hatte unser junger Zuchtfreund Mario Trepte die Ausrichtung übernommen.

Nach dem Eintreffen gegen 11°° Uhr wurden die Tauben eingesetzt und unser Gastgeber begrüßte die angereisten Zuchtfreunde. Andreas Kratz überbrachte die Grüße des Clubvorsitzenden Siggi Häusler. Nachdem ein Mittagsimbiß eingenommen wurde, konnten wir die Zuchtanlage der Züchterfamilie Trepte besichtigen. Bei 3 Züchtern (Arndt, Markus und Mario) kommt da schon ein beachtlicher Tierbestand an Rouenenten, Zwerg-Brahma in verschiedenen Farbenschlägen und diversen Taubenrassen, darunter Deutsche und Mährische Strasser, Lahore, Giant Homer, Luzerner Tauben und natürlich Altholländische Kapuziner, zusammen. Nicht zu vergessen ist die Brieftaubenzucht, wo die Schlaggemeinschaft Trepte ebenfalls beachtliche Wettflugerfolge vorweisen kann. Da ist natürlich von Vorteil, dass der Weg zum nächsten Futtermittelhändler nicht so weit ist.

Insgesamt wurden 61 Jungtiere vorgestellt. Die Durchsicht der Tauben wurde von den Preisrichtern Arndt Trepte und Pierre Süß, beide Mitglied der Preisrichtervereinigung Sachsen mit Zulassung für Strukturtauben, in informativer und routinierter Weise vorgenommen.

Als erster und zugleich zahlenmäßig stärkster Farbenschlag wurden von 4 Züchtern 16 Schwarze vorgestellt. In den Hauptrassemerkmalen gab es keine Ausfälle. Bei einzelnen Tieren wurde von PR A. Trepte auf mehr Standhöhe und exaktere Kopfzeichnung hingewiesen. Als beste Tiere wurden aus dieser Kollektion ein kräftiger, typvoller 1.0 von Jürgen Reich und eine 0.1 mit sehr guter Farbe, Auge und Gefiederqualität von Andreas Kratz ausgewählt.

Abweichend von der üblichen Reihenfolge folgten 10 Weiße. Von PR P. Süß wurde auf die teilweise doch recht welligen Schwingen und lockeren Strukturen hingewiesen. Einzelne Tiere waren noch recht jung und zeigten noch blassen Augenrand und gelbschimmlige Armschwingen. Hier ist frühzeitiger mit der Ausstellungsvorbereitung zu beginnen. In der Vorauswahl stellte die ZGM Barton sowohl den besten 1.0 als auch die beste 0.1.

Als Nächstes folgten 1 Schwarztiger, 2 Rottiger und 4 Gelbtiger. Nachdem unser SR Toralf Golzbuder auf die Unterschiede in bisherigen Standard und im zukünftigen Eurostandard hingewiesen hatte (Armschwingen), ging PR P. Süss, selbst Züchter von getigerten Kapuzinern, nochmals auf die farbenschlagbedingten Unterschiede in der Ausprägung der Tigerzeichnung ein. Währen bei den Schwarztigern die Brust meist weiß mit einzelnen farbigen Federn ist, verfügen die Rottiger mehrheitlich über ein deutlich ausgeprägtes farbiges Brustband. Das Hauptproblem der Gelbtiger bleibt die starke Neigung zu Schimmelfedern, was auch bei einem Teil der vorgestellten Tiere zu sehen war. In die Vorauswahl kamen ein 1.0 Rottiger von Toralf Golzbuder und eine 0.1 Schwarztiger von Mario Trepte.

Es folgten 9 Gelbe, welche von PR A. Trepte insgesamt als sehr gute, ausgeglichene Kollektion eingeschätzt wurde. Deutlich wurde wieder das Problem der nachlassenden Strukturfestigkeit bei zunehmender Farbintensität. Hier gilt es, den akzeptablen Mittelweg zu finden. In dieser Kollektion kamen ein 1.0 der ZGM Barton und eine 0.1 mit sehr schöner, fester Struktur von Gudrun Reif in die Vorauswahl.

Anschließend wurden 11 Rote vorgestellt. Auch diese Kollektion wurde von PR. A. Trepte als sehr ausgeglichen eingeschätzt. Insgesamt ist festzustellen, dass sich die Qualität des roten Farbenschlags in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat. Bei einem Tier wurde auf eine auslaufende Pupille hingewiesen. Als aussichtsreichste Tiere wurden 1.1 der ZGM Berger herausgestellt.

Daran schlossen sich 3 Blaufahle an. Von PR P. Süß wurden die für Strukturtauben schönen Binden und die verbesserte Augenrandintensität gelobt. Er ging nochmals auf die geschlechtsbedingten Unterschiede in der Schildfarbe und die, bedingt durch die farbenschlagtypisch kürzere Feder, oft mangelhafte Rosettenausprägung ein. Leider werden speziell auf kleineren Ausstellungen von Allgemeinrichtern an die bindigen Farbenschläge oft überzogene Anforderungen in der Bindenausprägung gestellt, wir züchten Strukturtauben und keine Farbentauben. Auch hier wurden die besten 1.1 von der ZGM Berger vorgestellt.

Abschließend wurden von der ZGM Berger noch 5 Dunfarbige in die Käfige gestellt. Die Tiere bestätigten mit guter Frontbreite, Halslänge und Strukturfeder die positive Entwicklung dieses Farbenschlages in den letzten Jahren. Auch aus diesen Tieren wurde das beste Paar ausgewählt.

Wie bereits Tradition, wurden aus der Vorauswahl der besten Tiere der einzelnen Farbenschläge gemeinsam die jeweils 3 besten Täuber und Täubinnen ausgewählt. Bei den Täubern viel die Wahl auf den schwarzen 1.0 von Jürgen Reich, gefolgt vom Rottiger von Toralf Golzbuder und dem Weißen der ZGM Barton. Bei den Täubinnen setzte sich eine 0.1 dun der ZGM Berger vor der roten Täubin, ebenfalls von der ZGM Berger und der Gelben von Gudrun Reif durch. Jürgen Reich und die ZGM Berger konnten jeweils einen vom Gastgeber gestifteten Pokal entgegennehmen.

Die gelungene Veranstaltung fand bei Kaffee und Kuchen ihren Abschluss. Wir bedanken uns bei Mario Trepte und seiner Familie für die Ausrichtung der diesjährigen Jungtierbesprechung.

Ebenfalls bedanken wir uns bei den anwesenden Preisrichtern für ihre informativen Ausführungen zur Qualität der vorgestellten Tauben.

 

Andreas Kratz

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