Jungtierbesprechung Ost 2018

Bericht von der Jungtierbesprechung Ost 2018 des Altholländischen Kapuziner Clubs in Meißen
 
Auch in diesem Jahr wurde der Reigen der regionalen Jungtierbesprechungen des Altholländischen Kapuziner Clubs wieder durch die Jungtierbesprechung Ost eröffnet. Am 01.09.18 hatte Reiner Awe in Rothes Weingut am Stadtrand von Meißen eingeladen. Im Innenhof des Gutes fanden wir bei schönem Wetter beste Bedingungen vor. 12 Kapuzinerfreunde waren der Einladung gefolgt. Leider stagniert auch bei unserer Veranstaltung die Teilnehmerzahl. Es waren die da, die immer da sind.
 
Nachdem die Tauben eingesetzt waren und unser Gastgeber die angereisten Zuchtfreunde begrüßt hatte, überbrachte Andreas Kratz die Grüße des Clubvorsitzenden Siggi Häusler. Inzwischen hatte die Mannschaft vom Weingut den Grill angeheizt, so dass ein deftiger und reichhaltiger Mittagsimbiss eingenommen werden konnte.
 
Insgesamt wurden in diesem Jahr 46 Jungtiere vorgestellt. Die Durchsicht der Tauben wurde von unserem Sonderrichter Toralf Golzbuder und dem Preisrichter Pierre Süß in informativer und routinierter Weise vorgenommen.
 
Den Auftakt machten 2 Blaue und 2 Blaufahle. Pierre Süß, selbst Züchter dieser Farbenschläge, ging besonders auf die deutliche Verbesserung des Augenrandes ein. Zu achten ist auf den unteren Rosettenschluss. Bei fehlender Brustbreite wirken manche Tiere automatisch länger. Die Bindenausprägung war, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir Strukturtauben züchten, zufriedenstellend. Als aussichtsreichste Tiere wurden ein 1.0 blau der ZGM Berger und eine 0.1 blaufahl von R. Awe herausgestellt.
 
Danach folgten 5 Weiße, die ebenfalls von P. Süß eingeschätzt wurden. Teilweise hatten die Augen entwicklungsbedingt noch nicht die nötige Klarheit und auch die Stirnfülle fehlte teilweise noch. Zu achten ist auf glatte Federn im Bindenbereich. Struktur und Kragenverlauf gefielen. Herausgestellt wurden 1.1 der ZGM Barton
 
Es folgten 2 Rottiger. Leider hatte das eine Tier teilweise Schimmelfedern und das 2. doch recht blaue Brustfarbe. In Typ und Struktur gefielen beide. Diskutiert wurde nochmals über die Standardänderung, wo doch die Gefahr besteht, dass die Mönchzeichnung nicht mehr eindeutig erkennbar ist.
 
Traditionell stellten die Schwarzen wieder den zahlenmäßig stärksten Farbenschlag. Es wurden 16 Tiere von 3 Züchtern vorgestellt, die von T. Golzbuder besprochen wurden. Die gesamte Kollektion war recht ausgeglichen, mit mehrheitlich guter Standhöhe. Einige Tiere hatten entwicklungsbedingt einfach noch nicht die nötige Reife, wiesen aber durchaus Entwicklungspotenzial auf. In den Hauptrassemerkmalen gab es keine Ausfälle. Ein recht typvolles Tier wies leider einen angelaufenen Unterschnabel auf, ein weiteres Tier eine unrunde Pupille. Einige Tiere zeigten noch nicht das nötige Feuer im Augenrand. Als beste Tiere wurden aus dieser Kollektion ein 1.0 von Andreas Kratz und eine 0.1 von Jürgen Reich ausgewählt.
 
Es folgte eine ebenfalls recht umfangreiche Kollektion von 10 Roten, deren Einschätzung wieder P. Süß übernahm. Es wurden überwiegend kompakte, kernige Typen mit betonter Brustbreite vorgestellt. Auch bei dieser Kollektion zeigte ein Tier
einen angelaufenen Unterschnabel und ein weiteres ein unreines Auge. Geringe Farbunterschiede wird es wohl immer geben. In die Vorauswahl kamen ein 1.0 der ZGM Berger und eine 0.1 von A. Ranft.
 
Die Gelben waren mit 9 Tieren vertreten. Der Typ war überwiegend in Ordnung. P. Süß wies nochmals auf den Zusammenhang zwischen Farbintensität und Gefiederfestigkeit hin. Hier gilt es, durch Ausgleichspaarung einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Ein Tier zeigte reichlich Farbe im Schenkel, ein weiteres bei sehr schönem Typ leider Augenschirm. Vorgemerkt wurden ein 1.0 von Gudrun Reif und eine 0.1 der ZGM Berger.
 
Abschließend wurden in gemeinsamer Diskussion zwischen Züchtern und Preisrichtern, aus der Vorauswahl der besten Tiere der einzelnen Farbenschläge die jeweils 2 besten Täuber und Täubinnen ausgewählt.  Bei den Täubern setzte sich der schwarze 1.0 von A. Kratz durch, gefolgt vom roten 1.0 der ZGM Berger. Bei den Täubinnen fiel die Wahl auf die blaufahle 0.1 von R. Awe, gefolgt von der gelben 0.1., ebenfalls von der ZGM Berger
 
Die gelungene Veranstaltung fand traditionell bei Kaffee und Kuchen ihren Abschluss. Wir bedanken uns bei Reiner Awe und der Mannschaft von Rothes Weingut für die Ausrichtung der diesjährigen Jungtierbesprechung.
 
Auch den beiden Preisrichtern möchten wir für ihre informativen Ausführungen zur Qualität der vorgestellten Tauben danken.
 
Andreas Kratz

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