Bericht von der Jungtierbesprechung Ost 2019 des Altholländischen Kapuziner Clubs bei Gudrun und Wolfgang Reif in Wernshausen
Wie in jedem Jahr fand die erste Jungtierbesprechung des Altholländischen Kapuziner Clubs wieder im Osten statt. Am 07.09.19 hatte Gudrun Reif zum wiederholten Mal nach Wernshausen eingeladen.
Insgesamt waren 9 Zuchtfreunde der Einladung gefolgt.
Nach dem Einsetzen der Tauben und der Begrüßung durch unsere Gastgeber konnte ein Mittagsimbiss mit original Thüringer Rostbratwürsten, frisch vom Grill, eingenommen werden.
In der heutigen Zeit nicht mehr alltäglich, konnten wir bei Gudrun Kapuziner im Freiflug erleben.
In diesem Jahr wurden insgesamt 39 Jungtiere vorgestellt. Die Durchsicht der Tauben wurde von unserem Zuchtwart Ernst Glaser sowie vom Sonderrichter Toralf Golzbuder und dem Preisrichter Pierre Süß
vorgenommen.
Den Auftakt machten 3 dunfarbige, deren Durchsicht Ernst übernahm. Er lobte die gute Farbe ohne Säumung und die kurzen Figuren mit guter Halslänge. Defizite gab es teilweise in der Randfarbe und im
nicht immer konstant waagerechten Stand. Als aussichtsreichste Tiere wurden ein 1.0 der ZGM Berger herausgestellt.
Es folgten 3 Blaue mit schwarzen Binden, die ebenfalls von Ernst eingeschätzt wurden. Hier wurden schöne hohe Kappen und eine gute Augenrandfarbe gezeigt. Teilweise wurde auf einen breiteren
Kragenabschluss hingewiesen. Bei einem Tier war entwicklungsbedingt die Struktur noch etwas lückenhaft. In die Vorauswahl wurde ein 0.1, ebenfalls von der ZGM Berger, aufgenommen.
Die 4 Roten wurden von Toralf besprochen. Wie bereits in den Vorjahren wurden schöne kompakte Typen vorgestellt. Bei einem Tier musste auf die Pupillenrundung, bei einem weiteren Tier auf anhängende
Kopfzeichnung hingewiesen werden. Herausgestellt wurde ein 1.0 der ZGM Berger.
Daran anschließend wurden 6 Schwarze vorgestellt, deren Einschätzung ebenfalls von Toralf übernommen wurde. In Typ, Auge und Farbe waren keine Ausfälle zu verzeichnen. Allgemein wurde auf eine
intensivere Randfarbe hingewiesen. Ein 1.0 zeigte recht knappe Kopfzeichnung. Eine 0.1 mit gutem Typ und sehr gutem Auge war noch stark in der Mauser. Aus dieser Kollektion wurde eine 0.1 von A.
Kratz für die Endauswahl vorgemerkt.
Die Einschätzung der 6 Gelben übernahm Pierre Süß. Auch hier ansprechende Typen mit guter waagerechter Haltung. Unterschiede waren in der Farbintensität und daraus folgend auch in der Federfestigkeit
festzustellen, hier gilt es weiterhin, auf einen Ausgleich hinzuarbeiten. Ein Tier zeigte etwas blassen Augenrand, ein weiteres Tier zeigte zur Zeit einen ungleichmäßigen Kappenaufbau. Herausgestellt
wurde eine 0.1 von Gudrun Reif mit schöner, konstant waagerechter Haltung.
Auch die 11 Weißen von 2 Züchtern wurden von Pierre durchgesehen. Es wurden teilweise sehr kompakte Typen vorgestellt. Hinweise gab es zu vereinzelt schon recht stark welligen Schwingen und teilweise
zur Intensität der Randfarbe. Ein Tier zeigte zu wenig Stirnwinkel und angelaufenen Unterschnabel. Bei einem weiteren Tier musste auf eine bessere Pupillenabgrenzung hingewiesen werden. In der
Augenfarbe waren
Unterschiede zwischen beiden Kollektionen feststellbar. In die Vorauswahl wurde ein 1.0 von W. Blase aufgenommen.
Abschließend wurden die Tiger besprochen. Die 4 Rottiger zeigten schönen kompakten Typ, schönen Strukturaufbau und gute Farbverteilung. Teilweise wurde auf Schimmelfedern und blaustichige Brustfarbe
hingewiesen. Eine 0.1 fiel durch sehr gute Halslänge und Farbverteilung auf. Die beiden Gelbtiger waren etwas unterschiedlich. Das erste Tier zeigte gute Farbe und Zeichnungsverteilung
und bereits schöne intensive Randfarbe. Leider war das Auge entwicklungsbedingt noch recht grau. Besondere Aufmerksamkeit weckte das 2 Tier, welches eine Mischfarbe aus roten und gelben Federn
zeigte. Zum genetischen Hintergrund konnte der Züchter keine Angaben machen. Als aussichtsreichstes Tier wurde die Rottiger-Täubin von T. Golzbuder herausgestellt.
Abschließend wurden in gemeinsamer Diskussion zwischen Züchtern und Preisrichtern aus der Vorauswahl der besten Tiere der einzelnen Farbenschläge die 3 besten Jungtiere ausgewählt, wobei es durchaus
verschiedene Auffassungen gab. Nach lebhaftem Meinungsaustausch einigte man sich auf folgende Reihenfolge: 1. Platz: 0.1 gelb von Gudrun Reif 2. Platz: 0.1 blau mit schwarzen Binden von ZGM Berger 3.
Platz: 1.0 rot von ZGM Berger
Wie in jedem Jahr fand unser Treffen bei Kaffee und Kuchen seinen Abschluss. Extra zu diesem Anlass hatte unser Zuchtfreund Mike Cron, von Beruf Bäcker; eine „Kapuzinertorte“ spendiert. Wir bedanken
uns bei Gudrun und Wolfgang Reif für die Ausrichtung der diesjährigen Jungtierbesprechung.
Auch den beiden Preisrichtern und unserem Zuchtwart möchten wir für ihre informativen Ausführungen zur Qualität der vorgestellten Tauben danken.
Andreas Kratz