Vom 01. - 03.12.2023 fand die 127. LIPSIA-Bundesschau und
72. Deutsche Rassetaubenschau des VDT in Leipzig statt.
21056 Tauben, davon 122 Altholländische Kapuziner sind bei dieser Ausstellung zu sehen.
VDT-Schau Leipzig 2023
V 97 Ehren-Band |
1,0 a |
dungemöncht |
ZGM Berger |
V 97 Leipziger Teller |
0,1 j |
rotgemöncht |
Don van Dam |
V 97 Leipziger Band |
1,0 j |
gelbgemöncht |
ZGM Berger |
V 97 BLP |
0,1 j |
gelbgemöncht |
ZGM Berger |
V 97 BLP Bundes-Medaille |
1,0 a |
blau mit schwarzen Binden gemöncht |
Klaus Brehm |
V 97 Leipziger Band |
0,1 j |
gelbgetigert gemöncht |
Holger Entzel |
Deutscher Meister 2023
Andreas Kratz | schwarzgememöncht |
569 Punkte |
ZGM Berger | dungemöncht | 571 Punkte |
Don van Dam | rotgemöncht |
573 Punkte |
ZGM Berger | gelbgemöncht | 570 Punkte |
Klaus Brehm | blau m. schw. Bind. gem. |
569 Punkte |
Holger Entzel | gelb-getigert gemöncht | 569 Punkte |
Schaubericht Altholländische Kapuziner
zur 72. VDT und Lipsia Schau
am 01. – 03. 12. 2023 in Leipzig
Teil 1
Erfreulich das auch in schwierigen Zeiten, mit immer mehr Auflagen und Regularien in der Geflügelzucht, mit Ausstellungsverboten und vielen Absagen von Schauen, doch noch insgesamt 114 Kapuziner in fast allen Farbenschlägen im fairen Wettstreit um die deutsche Meisterschaft, bei besten Bedingungen in Leipzig angetreten waren.
Mein Bewertungsauftrag umfasst 80 Tiere in Weiß, Schwarz-, Dun-, Rot- und Gelbgemöncht. Den Anfang machten 6,6 Einfarbige in Weiß mit ansprechenden Typen, guter Kappenfülle und Breite sowie schöner Strukturfederlänge, prima Kappensitz und geschlossenen ovalen Rosetten. Auch schöne Perlaugen mit super Augenrandfarbe konnte als Vorzüge notiert werden. Im Nackengefieder reifer und fester, im Kragenverlauf gerader sowie im Schwung glatter wurden in der Wunschspalte fest gehalten. Abstufungen wegen zu abfallender Körperhaltung und hängender Ortfedern ließen kein SG mehr zu. Hv 96 Punkte für Zuchtfreund M. Bertram.
Ein eher durchwachsenen Eindruck hinterließen die 10,10 Schwarz-gemönchten mit vorwiegend festen und vollen Strukturen, prima Farbe und Randfeuer, sollten aber in der Strukturfeder länger, in den Rosetten geordneter sein. Die Körperhaltung müsste konstanter waagerechter und in der Flügelhaltung fester aufliegend sein. Auch die Schwingenoberkannte zeigte wie bei den Weißen starke Wellen. Bei den Täubinnen könnte der Augenrand zarter und in der Farbe satter sein. Ein OB 0 Punkte musste wegen Überschreitung des Schaualters (Jahrgang 2017, zu Alt) vergeben werden. Tiere mit zu tiefem Stand, blasser Augenrändern und dürftigen Strukturen konnten kein SG mehr erreichen. Hv 96 Punkte für A. Kratz und M. Trepte.
Einen typhaften Gesamteindruck ohne größere Ausfälle, mit straffen / breiten Figuren verkörperten die 6,5 Dunfarbig-gemönchten. Feste und volle Strukturen mit richtiger Federlänge, guter Kappenauslage und schönen Rosette, gerade verlaufende Halskragen spiegelten den Zuchtfortschritt in diesem Farbenschlag wieder. Wünsche gab es hauptsächlich in konstanterer Körperhaltung und festerer Rückendeckung. Nur Feinheiten in den Strukturen ergaben die Punkteverteilung. V 97 und hv 96 gab es für die ZGM Berger.
Die 7,4 Rot-gemönchten, von leider nur einem Aussteller bestachen in der Strukturfederlänge mit breit angesetzten und festen Kappen in schöner gleichmäßiger Farbe, waagerechter Körperhaltung und richtiger Standhöhe. Die Nackenstrukturen könnten fester und die Flügellage straffer sein. Einzelnen Täubinnen wurde eine intensivere Randfarbe gewünscht. V 97 und hv 96 für Zuchtfreund van Dam.
Den Zahlenmäßig stärksten Farbenschlag stellen die 10,16 Vertreter der Gelb-gemönchten. Überwiegend volle, breit angesetzte und feste Kappen zeigten die Täuber mit breiter Brust und schöner Halslänge. Gerade verlaufenden Kragen, gute Randfarbe und Perlaugen standen den Täubinnen gut. Wünsche wie in den Rosetten geordneter und geschlossener sowie im Kopfschnitt gleichmäßiger, in der Schildfeder glatter und farblich ausgeglichener wurden im allgemeinen formuliert. Etwas mehr Standfreiheit wäre für die Täubinnen von Vorteil. Abstufungen und somit keine SG-Bewertung mehr wegen zu abfallender Körperhaltung und einer Wechselschwinge. Verdient die Höchstnoten 2x V 97 für die ZGM Berger, sowie je hv 96 für Wolfgang Brehm und Don van Dam.
Ich bedanke mich für Euer Vertrauen und freue mich auf ein Wiedersehen in 2024. Den Erringern der Höchstnoten und den neuen deutschen Meistern mein Glückwunsch. Ich wünsche Euch ein erfolgreiches Zuchtjahr 2024 mit persönlich viel Gesundheit und verbleibe mit „GUT ZUCHT“.
Euer
Pierre Süß
PV Sachsen
Schaubericht
zur 127. Lipsia und 72. Deutsche Rassetaubenschau
Teil 2
Anlässlich der 127. Lipsia und 72. Deutschen Rassetaubenschau vom 1. bis 3. Dezember 2023 in Leipzig waren mir 34 Altholländische Kapuziner in 5 Farbenschlägen zugeteilt worden.
Den Anfang machten 15 Blaue mit schwarzen Binden, mit insgesamt guter Qualität. Als Außenstehender sehe ich den Farbenschlag als förderungswürdig mit guten Ansätzen. Die jungen Täuber zeigten sich mit richtiger Standhöhe und waagerechter Haltung, sowie meist ansprechender Brustbreite und freier Halsführung. Figürlich wünsche ich den Blauen noch mehr Kürze. In der Struktur ist die Anlage aller Merkmale schon recht gut. Die Halskragen dürfen etwas geordneter und die Rosetten straffer sein. Zu blasse Augenränder und Probleme in der Federstruktur mussten angemahnt werden. Saubere Schildfarbe sowie reine Binden sollten weiterhin in den Züchterwerkstätten bearbeitet werden, sind aber von nachgeordneter Bedeutung hinter Typ und Struktur. Einen sehr ausgereiften Eindruck hinterließen die 2 Alttäuber (v 97 BLP Klaus Brehm).
Die Kollektion der Täubinnen war ebenfalls insgesamt gut. Im Schwerpunkt sollte hier ebenfalls die substanzvolle und geordnete Struktur liegen. Im Punkt des Kappengefieders besteht natürlich noch nicht der hohe Zuchtstand wie bei den führenden Farbenschlägen, wenn auch die geforderte Kappenhöhe schon da ist. Bei allen Zugeständnissen in der sich anschließenden Nackenbefiederung im puncto der Federfülle, ist das saubere Putzen des Kappeninnenfutters leider kein Allgemeingut. Hier blieben leicht verdiente Punkte liegen. Die Mehrheit konnte in der Figur gefallen. Vereinzelt gab es Wünsche in der Standhöhe. Die roten Augenränder sowie die Augenfarbe können weiterhin verbessert werden. (2x sg 95 E Klaus Brehm).
Schon deutlich durchwachsener zeigten sich die 6 (3,3 jung) vorgestellten Blaufahlen mit dunklen Binden. Sie können in der Brustbreite noch zulegen und die richtige Standhöhe ist leider noch kein Allgemeingut. Tendenzielle Fortschritte in der Bindenfarbe sind erkennbar und verbessern den ersten Eindruck schon merklich. In der Struktur müssen grundlegende Verbesserungen erreicht werden. Die Strukturfeder ist mir einfach zu kurz. Ganz deutlich war das an den Halskragen zu erkennen. Die Kappen müssen auch länger in der Feder werden und vor allem höher sitzen. Nach vorn kippen sollten sie möglichst auch nicht. Für die Augenrand- sowie Augenfarbe gilt Ähnliches wie bei den Blauen (sg 95 E Reiner Awe).
Im Anschluss eine sehr schwache Kollektion von 6 schwarz-getigert Gemönchten. Die Tiere waren recht ungepflegt und unsauber in der Tigerung mit „schimmligen“ Federn. Auch vom Typ her sehr lang mit tiefem Stand. Es fehlte oftmals an lebhaften roten Augenrändern und reinen Iriden. Der Kappenverlauf war locker und ungeordnet. Sie machten keine Werbung für diesen Farbenschlag.
Den Abschluss machten dann die Rot- und Gelbtiger. Eine einzelne rotgetigerte, substanzvollen Alttäubin erreichte zurecht sg 95 E (Matthias Bertram). 6 Gelbtiger ließen dann die „Kapuzinerherzen“ höherschlagen. Eine hochkarätige Kollektion! Den Anfang machten 2 sehr kräftige Jungtäuber. Kleinere Nuancen in der Tigerung sowie der Randfarbe machten den Unterschied (hv 96 E Holger Entzel). Bei den jungen Täubinnen war gleich die erste ein absolutes Spitzentier. Sie überzeugte auch den Obmann auf Anhieb (v 97 LB Holger Entzel). Die tolle freie Halsführung und kurze Figur bei perfekter Tigerung waren ein absoluter Hingucker. Aber auch die weiteren Täubinnen waren von sehr hoher Qualität. Die Ausgewogenheit zwischen geforderter Brustsubstanz und schnittiger Figur bei voller Struktur und freier Halsführung ergaben ein elegantes Gesamtbild, welches dieser Farbenschlag sehr konstant zeigte.
Allen Erringern der hohen Preise gilt mein Herzlicher Glückwunsch. Für die kommende Zuchtsaison wünsche ich den Züchtern, dass Sie ihre Zuchtpaare gut zusammenstellen, um im nächsten Jahr mit noch schöneren Tauben den „Zuchtrichter“ überzeugen zu können.
Mit Zuchtgruß
André Köhler PV Sachsen-Anhalt